Alternativen

LERNEN’S bissl Geschichte, Herr Ludwig.
Es gibt Alternativen zur Lobauautobahn.

Bürgermeister Ludwig wäre gut beraten, die Betonpolitik der 1970er Jahre zu beenden. Wien hat Klimaziele, setzt aber keine geeigneten Klimamaßnahmen. Das ist unterlassene Hilfeleistung gegenüber den kommenden Generationen. Seinerzeit 1984 in Hainburg hatte Bundeskanzler Sinowatz gerade noch rechtzeitig einen sog. „Weihnachtsfrieden“ ausgerufen. 2021/22 hätte auch Bürgermeister Ludwig Größe zeigen und in Dialog mit den Klimaschützer:innen treten können. Doch Ludwig entschied sich für Bagger und Polizei statt für Dialog und Deeskalation. Wir zitieren an dieser Stelle Bruno Kreisky: „Lernen‘ s a bisserl Geschichte, Herr Bürgermeister!“ Und denken Sie bitte kurz nach, wohin das sture Festhalten und die Dialogverweigerung sowohl bei Zwentendorf als auch bei Hainburg geführt hat.

UND WAS SIND DIE ALTERNATIVEN ZUR STADTAUTOBAHN ASPERN?

Wir werden oft gefragt: „Was sind die Alternativen zur Stadtautobahn?“​

Die überdimensionierte „Stadtstraße“ hat vor allem den Zweck, die Verbindung von der jetzt abgesagten Lobauautobahn über die Seestadt zur Süd-Ost-Tangente herzustellen. Abgesehen davon, dass die Stadtautobahn ins Nirvana führen würde, ist eine Autobahn in Zeiten der Klimakrise so oder so höchst unverantwortlich. Aber es geht auch ohne Beton.

Öffis ausbauen – Jetzt, nicht erst 2030!

Die Öffis in Transdanubien müssen jetzt ausgebaut werden – und nicht erst am St. Nimmerleinstag, wie es Bezirksvorsteher Nevrevy gerne hätte. Unsere Vorschläge liegen seit langem auf dem Tisch, werden aber von der rot-pinken Stadtregierung beharrlich ignoriert. Nachdem 2022 die flächendeckenden Parkraumbewirtschaftung in ganz Wien (und damit auch in der Donaustadt) eingeführt wurde, fordern wir:

  • Radschnellwege: Ein dichtes Netz aus sechs Radschnellwegen im 22. Bezirk
  • Ausbau der Öffis in Floridsdorf und der Donaustadt
  • eine neue Straßenbahnlinie 22 vom Zentrum Kagran bis nach Großenzersdorf. 
  • die Verlängerung der Straßenbahnlinie 25 von der jetzigen Endstation in Aspern bis zur U2-Station Aspern Nord. 
  • Schnellbus 21A über die A22-Donauuferautobahn (Floridsdorf – Stadlau).
  • Tempo, Tempo, Tempo: beschleunigte Straßenbahnen, schnellere Intervalle und kürzere Wartezeiten auf allen Straßenbahnen im 21. und 22. Bezirk

Aber auch bei der Schnellbahn gibt es noch Luft nach oben. 

  • Auf den Linien S1, S2, S3, S80 sollen rasch die Intervalle verkürzt werden. 
  • Die S80 soll nach Raasdorf verlängert werden und 2 neue Stationen erhalten (Raasdorf und Telephonweg). 
  • Mittelfristig soll eine neue Schnellbahnlinie (S10 – Meidling-Gänserndorf) auf bestehenden Gleisen von der S80 (Erzherzog Karl-Straße) mit neuen Stationen beim Gewerbepark Stadlau und beim Rautenweg zur Schnellbahnstammstrecke im Bereich Süßenbrunn führen.

Öffis Ausbauen ist um 100 Millionen EURO günstiger als die Stadt“strasse“

Und das Beste kommt am Schuss: Alle diese Maßnahmen kommen der Stadt Wien auf geschätzte Kosten von 350 Mio. Euro. Ein echtes Schnäppchen im Gegensatz zu den 460 Mio. Euro für 3,2km Stadtstraße. Wenn diese Maßnahmen endlich umgesetzt werden, ist auch eine Verkehrsberuhigung in den alten Donaustädter Ortskernen Hirschstetten, Stadlau, Aspern und Essling möglich. Dann wird es auch dort mehr Platz für Fußgänger:innen und Radfahrer:innen geben. Und weniger Abgase und Lärm für die Wohnbevölkerung.