
NEIN ZUR LOBAU-AUTOBAHN
Die Lobau-Autobahn samt Tunnel durch das Naturschutzgebiet ist überflüssig, klimaschädlich und umweltschädigend. Das war schon 1994 so, das ist auch 2025 nicht anders.
Die Lobau-Autobahn wäre aus Sicht der Betonierer-Koalition aus SPÖ, ÖVP und FPÖ das letzte Puzzlestück eines 200 (!) Kilometer langen Autobahnringes um Wien. Vorgeblich, um den Transitverkehr aus Wien rauszuhalten sowie eine bereits bestehende, bis zu achtspurige Autobahn, zu „entlasten“. Doch die Lobau-Autobahn „entlastet“ nicht, sondern verursacht noch mehr Verkehr und schaufelt noch mehr Pendler:innen und LKWs nach Wien. Seit 1994 kämpfen Grüne und zahlreiche Umweltorganisationen gegen dieses Projekt – damals wie heute gilt: Neue Autobahnen erzeugen nur noch mehr Verkehr, Zersiedelung und CO₂-Ausstoß.

September 2025: HANKE NEIN DANKE!
Die jahrzehntelang umkämpfte Lobau-Autobahn soll nun doch gebaut werden, wie Verkehrsminister Peter Hanke (SPÖ) bekanntgab. Der erste Bauabschnitt startet bereits 2026, der Tunnel selbst soll wohl ab 2030 gebaut werden
Zwar verspricht Hanke, die Lobau bleibe „unberührt“, da der Tunnel unter dem Naturschutzgebiet verlaufen soll. Doch die Realität sieht anders aus: Der Lobautunnel wird den Verkehr nicht verringern, sondern erhöhen. Er bedroht die Natur, verschärft die Klimakrise und verschlingt Milliarden an Steuergeld.
Dieses Projekt ist ein Symbol dafür, dass die SPÖ im Jahr 2025 noch immer nicht verstanden hat, was Klimakrise bedeutet. Während wir unter Hitzewellen, Trockenheit und steigenden Energiekosten leiden, soll für über sechs Milliarden Euro ein Tunnel gebaut werden, der mehr Autoverkehr und CO₂ verursacht – anstatt endlich in Öffis, Radwege und eine echte Verkehrswende zu investieren.
2022-2024: Bau der „Stadt“strasse in die Wüste
Anstatt die Öffis insbesondere jenseits der Donau massiv auszubauen, setzt die SPÖ lieber auf Beton – sie lässt seit 2022 die sog. „Stadtstraße“ weiter vorantreiben. Laut Bezirksvorsteher Nevrivy sind neue Straßenbahnen im 22. Bezirk erst denkbar, wenn sowohl die Stadtautobahn als auch die Lobau-Autobahn fertiggestellt sind. Lieber treiben sie auch 2024 eine Wüsten-Autobahn namens „Stadtstraße“ voran, die ohne Lobau-Autobahn keinen Sinn macht. Das Märchen, dass die Seestadt Aspern nur durch die Lobauautobahn weiterentwickelt werden könnte, glaubt nicht mal Bezirksvorsteher Nevrevy.

Februar 2022: Protestcamp-Räumung
2022 wurde das Protestcamp gegen die Stadtstraße, einem Zubringer zur Lobauautobahn, in Hirschstetten gewaltsam geräumt. Die Baustellen-Besetzung dauerte länger als ein halbes Jahr. Die SPÖ freute sich, NEOS schwiegen (wieder einmal)
HERBST 2021: Protestcamp
Ende August 2021 errichteten Klimaaktivist:innen in Hirschstetten ein Protestcamp gegen die geplante Stadtstraße Aspern und den Lobautunnel. Parallel zum Camp kam es zu mehreren Baustellenbesetzungen, darunter an der Hirschstettner Straße 44 und bei der U-Bahn-Station Hausfeldstraße. Die Besetzungen zogen sich über mehrere Monate hin.

1. Dezember 2021: Aus für den Lobau-Tunnel
2021 stoppte Klimaschutzministerin Leonore Gewessler den Tunnel – eine wichtige Entscheidung für Klima und Natur.
Ergebnisse der Lobau-Tunnel-Evaluierung:
- Die Lobau-Autobahn mit ihrem Tunnel durch ein Naturschutzgebiet wird nicht weiterverfolgt.
- Für den Nordabschnitt der S1 werden Alternativen geprüft.
- Die S34 wird nicht in der geplanten Form umgesetzt – gemeinsam mit dem Land Niederösterreich sollen bessere Alternativen erarbeitet werden, die die Bevölkerung vom Stau entlasten und wertvolle landwirtschaftliche Flächen erhalten.
Eine mutige und wichtige Entscheidung für das Klima, für die Natur und für alle Menschen. Lasst uns bessere Lösungen planen und bauen. Unser Klimakampf geht weiter!
2020: NEOS ermöglichen Stadt-Autobahn
Bis 2020 waren die Grünen in Wien in der Regierung. Solange konnte auch der Bau der Stadtstraße Aspern (auch eine Atobahnzubringer) verhindert werden. Kaum waren die Grünen aus der Regierung draußen, ließ die SPÖ im Hausfeld die Bagger auffahren. Die NEOS, zuvor verbal dagegen, leisteten keinen Widerstand. Im Herbst 2021 begannen die Bagger mit den Arbeiten zur Umwandlung des ehemals fruchtbaren Hausfelds in eine Wüste, bis hunderte Aktivist:innen protestierten und die Baustelle besetzten.
Seit 2010: SPÖ = Autobahn
Der rote Autobahn- und Betonwahnsinn hat System: Seit 2010 versucht die SPÖ Wien zusätzlich zur Lobau-Autobahn auch noch die „Stadt-Autobahn Aspern“ durchzusetzen. Diese verläuft quer durch den 22. Bezirk und macht nur als Zubringer zur Lobau-Autobahn Sinn. Bereits 2016 erarbeiteten die Grünen in der Wiener Stadtregierung Alternativen zum Lobau-Tunnel. Führende Verkehrswissenschaftler:innen fordern seither einen massiven Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel, besonders in der Donaustadt.

Grüne: Seit 1994 gegen die Lobauautobahn
Erste Ideen für eine Donauquerung bei der Lobau gab es schon in den 70er-Jahren. Danach verschwand das Projekt und tauchte Mitte der 90er erneut auf. Seit 1994 haben sämtliche Bundesregierungen die Lobau-Autobahn vorangetrieben – angeblich zur „Entlastung bestehender Straßen“. So entstand rund um Wien ein Autobahnring, darunter die berüchtigte Südosttangente A23, Österreichs meistbefahrene Straße. Doch neue Hochleistungsstraßen ziehen stets neuen Verkehr an – und führen so zur nächsten Forderung: der Lobau-Autobahn mit dem umstrittenen Lobau-Tunnel.
